Der Wärmehaushalt beim Tauchen
Wärme wird vom Körper sowohl direkt an das ihn umgebende Wasser als auch über die Atmung abgegeben, da die kalte und trockene Pressluft beim Einatmen erwärmt und angefeuchtet wird. Physikalisch betrachtet, ist die Wärmeleitfähigkeit des Wassers etwa 25 x höher als die der Luft. Der menschliche Körper kann den Wärmeverlust durch Gegenregulationen zwar deutlich reduzieren, trotzdem kühlt er im Wasser etwa 4 x schneller aus als in Luft gleicher Temperatur.
Ein Tauchanzug hat isolierende Wirkung und verringert den Wärmeverlust, je nach Ausführung, weiter. Ein dünner „Shorty“ aus Neopren, der nur den Rumpf und Teile der Extremitäten bedeckt, wird das Auskühlen weniger verhindern als ein Modell, das den ganzen Körper incl. Kopf, Hände und Füße schützt. Die richtige Auswahl richtet sich nach dem jeweiligen Tauchvorhaben und der Art des Gewässers. Auch in tropischen Gewässern ist das Tragen eines dünneren Tauchanzugs sinnvoll – hier jedoch vorwiegend, um den Körper vor ungewolltem Kontakt mit Korallen und Meereslebewesen zu schützen.
Kühlt der Körper während des Tauchgangs aus, wird die Durchblutung in den oberflächlichen Geweben reduziert. Dadurch wird der zuvor gelöste Stickstoff aus diesen Bereichen langsamer abtransportiert und erst verzögert abgeatmet. In kalten Gewässern kann deshalb eine längere Dekompression erforderlich werden. Auch aus diesem Grund ist ein Tauchanzug mit guter Isoliereigenschaft ein wichtiger Beitrag zur Tauchsicherheit.