Tauchmedizin (© by Dr. Gerd Jakob)
Vor 50 Jahren begann die Sporttaucherei, anfangs noch als Sport für Abenteurer und wagemutige Pioniere mit selbst gebauter Tauchausrüstung und einer gehörigen Portion Mut.
Mit Entwicklung der modernen Pressluftgeräte, an der auch der Österreicher Hans Hass nicht unwesentlich beitrug (er wird vielerorts als Erfinder des Lungenautomaten bezeichnet), begann der Tauchsport als Breitensport zu boomen, wohl auch aufgrund der zunehmenden Mobilität und der Zahlungskraft der tauchenden Touristen.
In den Siebzigern wandelte sich die lokale „Taucherszene“ in einen echten Breitensport für Jedermann. Die Freizeittaucherei mit Druckgasgeräten ist weder gefährlich noch übermäßig anstrengend und auch kein Leistungssport.
Wir sollten jedoch bedenken, dass wir uns in einem Medium bewegen und auch länger verbleiben, für welches wir nicht „gebaut“ sind. Das Eintauchen in eine Flüssigkeit, Immersion genannt, wirft eine Fülle von physiologischen Veränderungen und Belastungen in unseren Körper auf, die es unter normalen Luftdruckverhältnissen nicht gibt und die berücksichtigt werden müssen.
Die Grundlagen der Tauchmedizin befassen sich mit diesen „unphysiologischen“ Veränderungen, um das Tauchen so sicher wie nur möglich zu gestalten.
Ein wichtige Frage, die sich jeder angehende Taucher stellen sollte, betrifft allgemeine Tauglichkeitskriterien (mod. nach „Tauchtauglichkeit, Manual“, September 2001):
- Selbständig schwimmfähig
- Kommunikationsfähig
- Mentale Reife, die Eigenverantwortlichkeit gewährleisten kann
- Ausschluss von Leiden, die eine Bewusstseinstrübung oder Orientierungsstörung auslösen können
- Ausschluss von Leiden, deren Symptome leicht Panik auslösen
- Ausschluss von Leiden, die ein Barotrauma verursachen können
- Ausschluss von Leiden, die durch das Tauchen verschlimmert werden können
- Ausschluss einer Schwangerschaft
Informationen und nähere Details:
Dr. Gerd JAKOB
Ermächtigter Arzt für Tauch- und Druckluftarbeiten
jakob@taucheraerzte.at
Literatur und Quellen beim Verfasser